Sehnsucht nach Frieden

19. März 2025

Auf der Suche nach Frieden inmitten des Krieges 

Yurii Petrenko, Projektmanager der Ukrainischen Bibelgesellschaft, erzählt von der Sehnsucht nach Frieden nach über drei Jahren Krieg und einer kürzlich enthüllten Jesus-Skulptur aus Kriegsmaterial in einer Stadt nahe Charkiw, die ihn beeindruckt hat.

Von allen Mitarbeitern der Ukrainischen Bibelgesellschaft herzliche Grüsse an Sie, liebe Freunde und Kollegen. 

Heute ist der 1115. Tag des Krieges – drei Jahre und 18 Tage seit Beginn der Invasion durch die Russische Föderation. Wir alle warten sehnsüchtig auf das Ende des Krieges und die Herstellung eines gerechten Friedens in unserem Land. Diese Sehnsucht erfüllt die Luft und wird mit der Ankunft des Frühlings noch stärker. Sie erinnert uns daran, dass auch der härteste Winter sowohl einen Anfang als auch ein Ende hat. Dies schwingt mit den Worten des Predigers mit:

Kohelet 3,5 Osterglocken

 Prediger 3,5-8

Wir stellen auch fest, dass immer mehr Menschen das Vertrauen in das Handeln der Behörden und offiziellen Institutionen verlieren. Stattdessen wächst der Wunsch, Hilfe und Unterstützung beim Allmächtigen zu suchen. Ein Ereignis, das mich besonders beeindruckt hat, war die Enthüllung eines majestätischen Kruzifixes von Jesus Christus am 4. März in der Stadt Bohodukhiv in der Region Charkiw, nur 40 km von der russischen Grenze entfernt. Wir sehen auch, dass immer mehr Menschen das Vertrauen in das Handeln der Behörden und offiziellen Institutionen verlieren.

Das Kreuz des Friedens

Kreuz aus Minen Bohodukhiv beo Charkiw, Ukraine

Skulptur Artillerie und Minen in der Stadt Bohodukhiv

Die Skulptur wurde aus 20 000 Artilleriegranaten und Minen gefertigt, die in den kürzlich freigegebenen Gemeinden Solotschiw und Derhachi gesammelt wurden – Orte, die immer noch unter russischem Beschuss leiden. Das Kreuz wurde aus Rohren hergestellt, die von Rettungskräften aus beschädigten Gebäuden in Charkiw geborgen wurden. Es ist auf einer Panzersperre aus Strassenbahnschienen montiert, die ursprünglich nach dem Zweiten Weltkrieg im Azovstal-Werk in Mariupol hergestellt wurde – einer Stadt, die heute besetzt ist. 

Der auffälligste Aspekt dieser Installation ist ihr Name – „Das Kreuz des Friedens“. Nach Angaben der örtlichen Behörden „handelt es sich nicht nur um ein künstlerisches Objekt, sondern um ein Symbol der Widerstandsfähigkeit und der Hoffnung, ein Symbol für den Preis, der für die Freiheit bezahlt werden muss“. Das Kreuz wurde in der Allee des Ruhms der Stadt aufgestellt und wird ab Mitte April in 14 Städten in der Ukraine vorgestellt, bevor es sich auf eine Reise durch europäische Städte begibt. 

Frau und Sohn in Odessa erhalten Kinderbibel von der Ukrainischen Bibelgesellschaft

Die meisten Ukrainer sehnen sich nach Frieden. Aber nicht nur der physische Friede – die blosse Abwesenheit von Krieg –, sondern auch der Friede im Herzen, der Trost, den nur der Herr geben kann. Dies ist ein Friede ohne Ende, ein Friede, den niemand wegnehmen kann, ein Friede, der keine Garantien von mächtigen Einzelpersonen oder Nationen erfordert. Es ist der Friede, der durch das Opfer unseres Erretters, des Herrn Jesus Christus, gesichert wird. Deshalb erhalten wir immer häufiger Anfragen von Bischöfen, Pfarrern, Seelsorgern und Freiwilligen nach biblischer Literatur. Allein seit Anfang dieses Jahres haben wir über hundert Anfragen nach Bibeln, Neuen Testamenten und Kinderbibeln bearbeitet.

Gestern haben wir 300 Kinderbibeln nach Odessa an einen Kaplan geliefert, der in einer der ukrainischen Marinebrigaden dient. Zu Beginn des Jahres hatten sie bereits einige Literatur erhalten, aber als die Frauen und Kinder der Soldaten, die noch keine eigene Bibel besassen, die schönen blauen Bibeln sahen, wünschten auch sie sich solche besonderen Geschenke. Derzeit warten etwa 800 Familien auf ihre Exemplare. 

Neben der Bereitstellung von Kinderbibeln für Militärfamilien fand in Lwiw eine Grossveranstaltung für Binnenvertriebene und Familien gefallener Helden statt. Es wurden rund 100 Familien erreicht, die jeweils eine schöne Bibel geschenkt bekamen. Und wenn die Familie Kinder hatte, erhielten sie auch eine Kinderbibel. Tag für Tag, Woche für Woche klingelt unser Telefon – wir sind bestrebt, jede Anfrage nach Gottes Wort so gut wie möglich zu beantworten. 

Ukrainische Bibelgesellschaft Lwiw eine Grossveranstaltung für Binnenvertriebene und Familien gefallener Helden

Bei einer Grossveranstaltung in der Westukraine für Binnenflüchtlinge und Angehörige von Gefallenen schenkte die UBG rund 100 Familien eine Bibel.

Die Menschen sind auf der Suche nach Frieden – nicht nur nach irdischem Frieden, sondern auch nach geistigem, göttlichem und von Christus gegebenem Frieden. Und dieser Friede kommt durch das Lesen von Gottes Wort und die Kommunikation mit dem Schöpfer. 

Herzlichen Dank für Ihre anhaltende Unterstützung. Danke, dass Ihr in Euren Gebeten an uns denkt. Danke, dass Ihr durch euer Mittun ermöglicht, dass Gott denen, die unter dem Krieg gelitten haben und deren Herzen seine bleibenden Narben tragen, so nahe und wirklich wird. 

Wir glauben, dass mit Gottes Hilfe der lang ersehnte Friede in unser Land kommen wird und die Herzen der Menschen mit göttlichem Frieden erfüllt werden – unerschütterlich, unveränderlich und ewig. 

 

Mit Liebe in Christus,

Yurii Petrenko
Stellvertretender Kommunikations- und Projektmanager
Ukrainische Bibelgesellschaft

 

 


Erster Besuch nach 3 Jahren

Pfarrer Bernt Greger Olsen, Geschäftsführer der Norwegischen Bibelgesellschaft besucht Anfang des Jahres zusammen mit Seelsorgern der Ukrainischen Bibelgesellschaft die Soldaten an der Front und verteilt Bibeln. Nach drei Jahren Kriegsdienst freuen sich die Soldaten über den ersten Besuch aus dem Ausland.

 

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