Was mir die Bibel bedeutet
Die Bibel und ich
Was St. Augustinus schon von den Psalmen sagte, passt zur ganzen Bibel: In ihr ist ein tiefes Geheimnis, das ich noch nicht kenne.
Ich habe mein erstes Neues Testament mit elf Jahren gekauft. Ich fühlte, dass es ein besonderes Buch war, denn es hatte nicht den gleichen Geruch wie die anderen. Und dann lernte ich es zu respektieren, denn es erzählte von Gott und Jesus.
Während einer Zeit habe ich die Bibel wörtlich genommen. Gewisse Abschnitte beeindruckten mich, überraschten und verwunderten mich, aber andere entrüsteten mich. Das befriedigte mich nicht, und meine Neugierde führte mich dazu, die Bibel zu meinem Studienobjekt zu erküren.
Ich drehe und wende die Texte der Bibel seit einer geraumen Zeit in alle Richtungen, aber sie erscheinen mir wie eine Katze, die immer auf die Pfoten fällt. Schlussendlich liebe ich die Bibel. Ich sollte sie häufiger meditieren, sie in mir nachklingen lassen und weniger mit ihr ringen. Die Bibel und ich, das ist eine Prüfung der Demut.
Es hat in ihr alles, was ich noch nicht verstanden habe, obwohl ich sie seit vielen Jahren unterrichte. Ich entdecke immer neue Facetten, andere Verständnismöglichkeiten, und häufig sind es die anderen, die mir neue Wege öffnen.
Die Bibel enthält eine Botschaft zum Weitergeben. Ich bemühe mich, ihre Sprache zu verstehen und ihre Symbolik zu erfassen, damit ich sie möglichst gut in unser Heute übertragen kann.
Innocent Himbaza, Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft
Der Text wurde aus dem Französischen übersetzt von Esther Boder