
Haakon Lie, Illustrator und Autor von «Der Löwe von Juda». Bild: Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft veröffentlicht eine Bilderbibel für Kinder, bei der alle biblischen Charaktere als Tiere dargestellt werden. Ursprünglich auf Norwegisch publiziert, gibt es diese besondere Kinderbibel nun auch auf Deutsch, dank der Deutschen Bibelgesellschaft. Bei der Frankfurter Buchmesse letzten Oktober war auch der Autor und Illustrator Haakon Lie sowie der Verleger Thomas S. Hansen aus Norwegen dabei, als die Deutsche Bibelgesellschaft (Hrg). die farbenfrohe Reihe «Der Löwe von Juda» vorgestellt hat.
Es soll eine Trilogie werden. Der erste Band heisst «Die Reise ins versprochene Land».
Adam und Eva als Elefanten, Noah als Biber, Sara als Wildkuh und Jesus – der „Löwe aus dem Stamm Juda“ (Offenbarung 5,5). Inspiriert von der biblischen Metaphorik, die in ihren Erzählungen oft Menschen mit Tieren vergleicht, erzählt «Der Löwe von Juda» kindergerecht Geschichten der Bibel auf diese besondere Weise. Geschichten, in denen Menschen als Tiere dargestellt werden, hat Haakon Lie, immer gemocht. Irgendwann fragte er sich: «Warum hat das noch niemand mit der Bibel gemacht?», erzählt der Autor und Illustrator auf der Frankfurter Buchmesse.
Für die Kinderbibel habe er jede Tierfigur bewusst gewählt. Sie spiegelten Charakterzüge, Namen oder Symbolik der biblischen Gestalten wider.
«Ich war begeistert, als ich diese Kinderbibel zum ersten Mal gesehen habe», berichtete Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft. „Wir wollen die Bibel zu den Menschen bringen, das ist unser Auftrag.“ Dafür brauche es verschiedene mediale Formate und Übersetzungen und Der Löwe von Juda sei eben eine Übersetzung in die Welt von Kindern. So liege in dem Projekt auch die Chance, dass Kinder angesprochen werden, die sonst keinen Zugang zu klassischen Kinderbibeln fänden, so Rösel weiter.
«In Norwegen ist der erste Band vor einem Jahr lautstark aufgenommen worden», schilderte Verleger Thomas S. Hansen, Geschäftsführer von Fennec Publishing. 10 000 Exemplare seien verkauft worden. Es habe Menschen gegeben, die diese Idee, biblische Personen als Tiere darzustellen, rundherum abgelehnt hätten, aber das sei die Minderheit. Vor allem, dass die Geschichten Kinder begeisterten, sei ein grosser Wert. «Wenn wir zehn Kinderbibeln in einen Raum legen und Kinder eine aussuchen dürften, würden sie sicher zum Löwen von Juda greifen!», so Hansen.
«Kinder finden sehr schnell einen Zugang zu diesen Tierfiguren», sagte Michael Jahnke, Leiter des Bibelprogramms der Deutschen Bibelgesellschaft, über die Stärke des Konzepts. Das Verfahren, dass man Menschen als Tiere abbildet, habe eine lange Tradition in der Kinderliteratur und es leiste etwas. So liessen sich einzelne Charaktereigenschaften in den Vordergrund stellen, und es falle Kindern leichter, ihnen emotional und empathisch zu begegnen.

Michael Jahnke (Programmleiter), Dr. Christoph Rösel (Generalsekretär), Haakon Lie, Thomas S. Hansen (Fennec Publishing) auf der Frankfurter Buchmesse. Bild: Deutsche Bibelgesellschaft
