Offenbarung

Die Offenbarung ist die wohl eigenwilligste Schrift im NT. Ihr Verfasser, der Seher Johannes (nicht identisch mit dem Evangelisten und auch nicht mit dem Autor der Johannesbriefe) lebt Ende des 1. Jh., als Deportierter auf Patmos. Dort schreibt er für die Gemeinden im westlichen Kleinasien auf, was er in innerer Schau und mit wachem Geist für die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seiner Zeit sieht. Die oftmals irritierenden Bilder wurzeln in der Sprach- und Bildwelt alttestamentlicher Prophetie, besonders Ezechiels. So schreibt Johannes keine Zukunftsvorhersage und auch keine «Apokalypse» im umgangssprachlichen Sinn. Er bietet gemäss dem griechischen Wortsinn eine «Enthüllung» der Grundlagen, Gegenwart und Perspektiven unserer Welt an – im Vertrauen, dass Gott diese Welt trotz aller Abgründe zu ihrem guten Ende führen wird.

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