2. Könige

In der hebräischen Bibel gelten die Königsbücher, die ursprünglich eine einzige Schrift bildeten, als prophetische Bücher: Die Geschichte Israels wird in 1/2 Kön primär unter theologischer, nicht historischer Perspektive erzählt und gedeutet. Rückblickend wird reflektiert, wie es zur Eroberung Israels und Judas und zum babylonischen Exil kommen konnte. Die (ziemlich holzschnittartige) Antwort von 1/2 Kön: Nach dem «Idealkönig» Salomo handelten nur noch die wenigsten Könige nach dem Willen JHWHs. Kriterium für diese Einschätzung sind die Regeln für die Alleinverehrung JHWHs und den nur in Jerusalem erlaubten Tempelkult (vgl. Dtn 12), was allerdings eine Projektion späterer Vorstellungen in die Vergangenheit voraussetzt. Gegen das so konstatierte Fehlverhalten der Könige treten in 1/2 Kön Propheten als religiös-politische Opposition auf. Das zweite Königsbuch enthält Erzählungen über Elija und Elischa (Kap. 2-8) und die Geschichte des Nordreiches Israel und des Südreiches Juda bis zum Untergang Israels 722 v. Chr. (bis Kap. 17). Daran schliesst sich die Geschichte Judas bis zum babylonischen Exil an (18-25). Ein wichtiges Thema ist auch die positiv beurteilte Kultreform König Joschijas (639-609 v. Chr.; Kap. 22-23), die den Lauf der Dinge jedoch nicht mehr ändern kann.

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