Die Ausgangsbeschränkungen sind eine Chance, sich öfter und tiefer mit der Bibel zu beschäftigen. Daran erinnert die türkische Bibelgesellschaft an ihrem 200-Jahre-Jubiläum, das ihr auch ein Bibelmuseum an denkwürdiger Lage beschert.
Das Arbeitsumfeld der Türkischen Bibelgesellschaft hat sich seit ihren Anfängen im Jahre 1820 drastisch verändert. Waren früher ein Fünftel der Gesamtbevölkerung Christen, sind es heute weniger als 0,1 Prozent. Da fehlt es nicht an Herausforderungen.
«Wir möchten mit der falschen Vorstellung, dass die Bibel erst durch den Westen in dieses Land kam, aufräumen. Gottes Wort wurde schliesslich von diesem Land aus in die die ganze Welt verbreitet!» Tamar Karasu, Generalsekretärin der Türkischen Bibelgesellschaft, beschreibt mit klaren Worten die Vielfalt ihrer Arbeit. Unermüdlich setzt sich das Team ein für eine Korrektur des oftmals verzerrten Bildes vieler Türken über das Christentum.
Sensibilisierungsarbeit
Besonders gut gelingt ihm das mit dem Bibelshop, der gern auch als das christliche Konsulat bezeichnet wird. Dies, weil einerseits an der gleichen Strasse ausländische Konsulate ihren Sitz haben. Andererseits, weil der Laden wissbegierige und neugierige Menschen wie ein Magnet anzieht. Sie alle haben Fragen und möchten mehr wissen über das Christentum. Die Bibelgesellschaft leistet behutsame Sensibilisierungsarbeit – so wie sie dies auch an den Büchermessen tut.
Bibelrevision als weiterer Schwerpunkt
Die in kirchlichen Kreisen sehr gut anerkannte Bibelübersetzung Kitabi Mukaddes stammt aus dem Jahre 1941 und ist zwischenzeitlich nicht nur für die jüngeren Menschen schwierig zu verstehen. Eine Revision in Zusammenarbeit mit den Kirchen ist dringend notwendig, um die biblische Botschaft den interessierten Menschen in einer zeitgemässen Version zur Verfügung zu stellen. An diesem Projekt wird intensiv gearbeitet und es ist geplant, die neu revidierte Bibel im Jahre 2020 zum 200-jährigen Jubiläum der Bibelgesellschaft einweihen zu dürfen.