Ägypten: Ein tröstendes Gedicht

1. März 2015

Mitte Februar 2015 wurden 21 aus Ägypten stammende koptische Christen in Libyen von der IS-Miliz ermordet. Die Ägyptische Bibelgesellschaft veröffentlichte umgehend das Faltblatt Zwei Reihen neben dem Meer mit Bibelsprüchen und einem Gedicht.

Das Faltblatt soll den Trauernden Trost schenken, aber auch zum Nachdenken anregen. Mittlerweile wurden 1,65 Millionen Exemplare von dem Heft Zwei Reihen neben dem Meer (Two Rows by the Sea) in den Kirchen und Gemeinden im ganzen Land verteilt: auf Arabisch und Englisch.

Das Gedicht wurde nun auf Deutsch übersetzt:

Zwei Reihen Männer liefen am Meer entlang
Am Tag, als die Welt um ihre Fassung rang.
Eine Reihe Mörder, die dachten sie tun recht,
die andere unschuldig – Söhne des Lichts.
Die einen hielten in Händen die Messer hoch,
Die anderen mit Händen gebunden, ganz wehrlos.
Eine Reihe lief mit starren Augen verdeckt,
Die andere mit Leben nach oben geblickt.
Die einen wie Sargträger der Toten,
Die anderen knieend sehen den Himmel oben.
Die einen mit elendem Drohen am Schafott,
Die anderen mit Frieden und Ruhe von Gott.
Wir wollen wissen …
Wer fürchtet wen?
Die in orange sehen den Himmel offen und erlöst,
Die Elenden in schwarz, gebrochen und sehr bös.

Hier können Sie das Gedicht auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Chinesisch, Niederländisch, Französisch und Türkisch herunterladen: weiter

Hintergrund

Die Ägypter waren als Gastarbeiter in Libyen gewesen. Auf dem Weg zurück in die Heimat wurde ihr Bus überfallen und die Männer gekidnappt. Im Video der Terrorgruppe, das danach veröffentlicht wurde, sind die ägyptischen Christen in orangefarbenen Overalls zu sehen. Sie werden von den schwarz gekleideten und maskierten Männern am Meer entlang geführt und danach ermordet.

Das Heft thematisiert diese beiden Reihen der Täter und Opfer in vier Fragen:

  • Welche Reihe gefällt Gott? (Matthäus 10,28.32.33)
  • Welche Reihe versteht? (1.Petrus 4,12-14; Johannes 16,2-4)
  • Welche Reihe sieht? (Apostelgeschichte 7,54-60)
  • Welche Reihe wird siegen? (Römer 8,35-39)