Das Buch beklagt die Zerstörung Jerusalems und des Tempels durch die Babylonier 586 v. Chr. In poetischer Sprache wird getrauert und um ein neues Verständnis der Situation gerungen: JHWH ist auch im Zulassen dieser Katastrophe gerecht (1,18), doch «sein Erbarmen ist nicht zu Ende» (3,21ff).
Im Buch klagen Einzelne, das ganze Volk und oft auch die personifizierte Stadt Jerusalem. Wegen einer Notiz in 2 Chr 35,25 wird das Buch gelegentlich Jeremia als Autor zugeschrieben. Im Judentum werden die Klgl am 9. Av, dem Gedenktag für die Zerstörung des Tempels, in den Synagogen gelesen. Im Christentum werden sie in der Karwoche auch auf das Leiden Jesu bezogen.