1. Könige

In der hebräischen Bibel gelten die Königsbücher als prophetische Bücher, denn sie erzählen und deuten die Geschichte Israels primärunter theologischer, nicht historischer Perspektive: Rückblickend wird gefragt, wie es zur Eroberung Israels und Judas und zum babylonischen Exil kommen konnte. Die (ziemlich holzschnittartige) Antwort von 1/2 Kön: Nach dem «Idealkönig» Salomo handelten nur noch die wenigsten Könige nach dem Willen JHWHs. Kriterium für diese Einschätzung sind die Regeln für die Alleinverehrung JHWHs und den nur in Jerusalem erlaubten Tempelkult (vgl. Dtn 12), was allerdings eine Projektion späterer Vorstellungen in die Vergangenheit voraussetzt. Gegen das so konstatierte Fehlverhalten der Könige treten in 1/2 Kön Propheten als religiös-politische Opposition auf, in 1 Kön v.a. Elia (Kap. 17-19; 21). 1 Kön schliesst zeitlich an die Samuel-Bücher an und beginnt deshalb mit der Herrschaft Salomos (Kap. 1-11). In Kap. 12-22 wird von den getrennten Reichen Israel und Juda bis zu den Königen Joschafat (Juda, 868-847 v. Chr.) und Ahasja (Israel, 852-851 v. Chr.) erzählt.

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